Wie Begegnung möglich wird

Wie kann ich dem raubtierhaften Teil in uns begegnen?

Damit der raubtierhafte, instinktive Teil in uns bleiben kann, ist es unumgänglich ihm einen sicheren Raum zur Verfügung zu stellen. Einen Raum wo wir sein können, da sein können, obwohl jemand im Raum ist. Dasein, Sosein, sich selber sein, anwesend sein.

Was es braucht um bleiben zu können

Für mich als Begleiterin bedeutet es, dass ich mich permanent in einem heiklen Grenzbereich bewege. Diese Grenzen sind unsichtbar und immateriell. Sie sind dynamisch, daher unzuverlässig und müssen jedesmal neu ausgehandelt werden.
Mir muss es gelingen einen Raum zur Verfügung zu stellen damit Begegnung möglich ist, wo eine unsichtbare Grenze Begegnung verstellt, also einen verteidigungsfreien Raum schaffen.

An dieser Grenze kann Kontakt entstehen.

Kontakt macht Begegnung möglich. Begegnung macht Heilung möglich. Es geht also um die Begegnungsqualität. Menschen mit Traumaerfahrung können somit den Fokus auf sich selber richten und sind nicht mehr damit beschäftigt, den Raum zu scannen. Wie sicher ist es hier und woher kommt die nächste Gefahr.
Das ermöglicht überhaupt erst körperliche Wahrnehmung, ermöglicht mich zu fühlen und mit mir  in Kontakt zu sein. An Grenzen treffen sich zwei unterschiedliche Systeme. Da können wir uns Begegnen. Somit ist ein Raum da, wo Heilung geschehen kann.