Angst als Grundgefühl unserer Zeit?

Angst lässt sich nicht grundsätzlich als unangenehme, negative Gefühlsregung festlegen

Vieles ist unsicher, unberechenbar geworden und  teilweise schämen wir uns darüber, dass wir ängstlich sind. Vielen fällt es schwer darüber zu sprechen. In einigen Bereichen zeigt sich das relativ stark und es leben ganze Branchen vom Bedürfnis nach Sicherheit.  In der Politik, im Gesundheitswesen, die Wissenschaft «spielt»  mit dieser Angst und setzt sie teilweise bewusst ein. Bei der Arbeit werden wir getrieben allzeit perfekte Leistungen abzuliefern. Ab einem bestimmten Alter kommt die Angst vor dem Stellenverlust hinzu, was uns zu noch höheren Leistungen antreibt.

Angst bedeutet nicht mehr weiter zu wissen

Sie trennt das Bekannte durch das Unbekannte. Sie schränkt uns ein, führt in eine Sackgasse, ist ein qualvolles, einschränkendes Gefühl, macht uns klein und schreckhaft. Wir fühlen uns gefangen, spüren wie der Körper sich zusammenzieht, der Atem stockt oder wir halten ihn ganz an. Ein lähmendes Gefühl breitet sich aus und der Hals schnürt sich zu. Körperlich kann sich die Angst mit Schwindel, Schreckhaftigkeit, Muskelanspannung, enge in der Brust, Herzrasen, verminderter Belastbarkeit, Durchfall, weichen Knien, Zittern, kaltem Schweiss und Schreckhaftigkeit zeigen. Man ist gestresst, hektisch, nervös, getrieben, kann schlecht schlafen oder kommt gar nicht mehr zur Ruhe. Hinter jeder Ecke sieht man böse Geister.

Was geschieht körperlich?

Auf der Verhaltensebene wird der Körper auf kämpfen oder flüchten vorbereitet indem Stresshormone ausgeschüttet werden. Sie führen zu einer Steigerung von Blutdruck und Herzfrequenz. Diese bessere Durchblutung von Muskeln und Gehirn versorgt uns mit mehr Sauerstoff, dadurch werden wir aufmerksamer  und die Reaktionsfähigkeit wird grösser. Alle Sinne sind geschärft, jeder Muskel angespannt um einem allfälligen Angriff zu entkommen. Das ganze System ist in höchster Alarmbereitschaft. Oft fühlt man sich all diesen Reaktionen ohnmächtig ausgeliefert.

Reflektionsfragen

  • Willst du weiterhin machtlos sein?
  • Willst du der Angst auf die Spur gehen?
  • Willst du vielleicht sogar eine gewisse Qualität darin entdecken?
  • Was, wenn es eine Kraft wäre, die du durchaus nützlich für dich einsetzten kannst?

Die Angst zeigt sich dann, wenn wir bekanntes Territorium verlassen, neue Wege eingehen, Abendteuer suchen und beseelt werden vom Aufregenden. Obwohl eine Angst mitschwingt ist auch ein kribbelndes Gefühl im Körper spürbar. Mit dieser Kraft können wir Grenzen sprengen und unseren Handlungsspielraum vergrössern. Wir wachsen über uns  hinaus wenn wir auf der Bühne des Lebens stehend unser Lampenfieber besiegen.

Reflektionsfragen

  • Wie geht es dir anschliessend?
  • Was macht das mit deiner Persönlichkeit?
  • Wie fühlst du dich, wenn du etwas unvorstellbares gemeistert hast?
  • Wo zeigt sich diese Kraft im Körper?
  • Wann und wo warst du mutig? 
  • Wie ging es dir als du deine Angst überwunden hast und in neue Welten vorgestossen bist?

Weitere Formen der Angst 

  • Versagensängste
  • Prüfungsängste,
  • Flugangst
  • Verlassenheitsangst
  • Höhenangst
  • Angst vor der Angst
  • Angst vor engen Räumen und Aufzügen,
  • Angst vor Gewitter, Sturm, Wasser, Unwetter,
  • Angst vor Spinnen, Mäusen, Schlangen, Hunden,
  • Angst vor Verletzung, Blut, Spritzen
  • Verlustängste
  • Überlebensängste

Du hast es selber in der Hand aus dieser endlos Schlaufe auszusteigen.
Mach heute den ersten Schritt dazu.