Beziehungskrieg

Wie auch hier Prägungen wirken

Krieg in Beziehungen, zugegeben das klingt dramatisch und ist es auch.
Schon früh beschäftigte ich mich mit Dynamiken von Verindungen, weil ich durch beobachten viel erkennen konnte. Allerdings verhinderte es nicht, dass ich genau in die gleichen Fallen wie meine Eltern tappte. Sie sind die ersten Menschen in unserem Leben, die mit uns eine Beziehung eingehen. Sie sind unsere prägenden Vorbilder. Da wir als Kinder viel über kopieren lernen, ging ich völlig unreflektiert und sehr naiv in die erste Paarbindung. Kaum verwunderlich, dass diese in der Sackgasse endete. Viel Streit, immer wieder Missverständnisse, Vorwürfe, Rechtfertigungen und Beleidigungen begleiteten unseren Alltag.
Beziehungsprobleme zeigen sich auch in anderen Feldern, da wir ganz viele Beziehungen haben. Als Beispiele: zu Lehrpersonen, zu Arbeitgebern, zu Freunden, im Verein, zu Nachbarn, zu anderen Verkehrsteilnehmern, zur Dame an der Kasse usw. 

Wir haben auch eine Beziehung zu uns selbst!
Ich bezeichne sie als die Wichtigste.

Reflektionsfragen:

  • Wie ist deine Beziehung zu dir, zu deinem Körper, zu deinem Aussehen und zu deiner Leistung? 
  • Was sagst du dir für Sätze?
  • Wie gehst du mit deiner Wut um? 
  • In welchen Momenten verurteilst du dich?
  • Wie gehst du mit Kritik um?
  • Was von dir fristet ein Schattendasein?
  • Wo, wie und wann hast du dich angepasst?
  • Wo erfüllst du Wünsche von anderen und gehst über dich hinweg?
  • Wie ist es mit Selbstvorwürfen?

Meine Mutter kam aus Wien und war während des Krieges noch ein Kind. Aus heutiger Sicht, weiss ich, dass Sie auf Grund der Traumatisierungen uns Kindern nicht in der Art und Weise zur Verfügung stehen konnte, vor allem emotional, wie wir es gebraucht hätten, obwohl sie da war. Dasein heisst nicht präsent sein und in Verbindung sein. Sie war schlicht nicht in der Lage, da eine permanente Angst und Unsicherheit spürbar war. Trotzdem hat sie vieles gut gemacht und uns auf verschiedene Weise gefördert und ich möchte es hier nicht beschönigen. Es gab Räume für freies Entwickeln und Entdecken.
Dann gab es aber auch den Krieg im Elternhaus. Der war kaum auszuhalten, geprägt von ohnmächtig machender Angst, grosser Not und Verzweiflung. . Wann kam es zur nächsten Krise in der Ehe?

Der Krieg wirkte in die Beziehung meiner Eltern und sicherlich wirkt er auch in viele andere Beziehungen hinein. Als Kind war ich oft angespannt und ängstlich, weil ich nicht wusste, wann und in welcher Form die nächste Explosion kam. Eine latente Unsicherheit lag in der Luft. Es gab viel Gewalt auch in Form von Worten, Druck, Erpressung und Drohungen. Das hinterliess tiefe Spuren auch bei meinen Geschwistern. Das Ganze hat sich unter anderem so ausgewirkt, dass sehr viel Misstrauen da ist.

Der beste Kontakt ist die Kontaktlosigkeit

Somit ist es sicher, dass keine weiteren Missverständnisse, kein Streit, keine zusätzlichen Verletzungen entstehen. Jeder lässt jeden in Ruhe. Natürlich ist diese Ruhe hoch explosiv, da es ganz wenig braucht und die Katastrophe ist wieder da.

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Sehr gerne begleite ich dich dabei in eine wertschätzende Partnerschaft auf Augenhöhe.