Zugehörigkeit

Was hat das Selbstbewusstsein mit Zugehörigkeit zu tun

Die Notwendigkeit der sozialen Akzeptanz

Ein tief verankertes Bedürfnis von Menschen ist das Gefühl der Zugehörigkeit. Wir sind soziale Wesen und brauchen nährende Kontakte zu anderen Personen. Wenn wir uns akzeptiert und verbunden fühlen, kann sich unser Potential voll entfalten. Wir sind im Selbstvertrauen, fühlen uns stark und sicher. 

Wenn du dich als zugehörig und als Teil des Ganzen erlebst, zeigen sich folgende Aspekte:

  • du bist glücklich
  • du fühlst dich stark und belastbar
  • du bist fit und kräftig 
  • du bist aktiv, kooperativ und voller Tatendrang
  • du bist interessiert am Anderen
  • du hast tiefes Vertrauen 
  • du bist grosszügig 
  • du bist mutig und traust dir vieles zu
  • du bist kontaktfreudig und gehst gerne in Begegnung mit anderen Menschen
  • du kannst dich gut fokussieren und konzentrieren 
  • du bist Selbstbewusst
  • du bist kreativ und ideenreich
  • du fühlst dich gleichwertig
  • du fühlst dich vital und lebendig
  • du hast viel Selbstvertrauen 
  • du wirst gebraucht und fühlst dich Willkommen
  • du bist präsent, offen und interessiert
  • du bist agil
  • du hast viel Freude am Leben

Für das Gefühl des Integriert seins, des Bejahtwerdens machen wir alles.

Für Babys, Kleinkinder und Kinder ist es wesentlich, dass sie sich bei den Eltern und in der Familie zugehörig fühlen. Es gilt als Basis für eine gesunde Entwicklung und lässt ein Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Akzeptanz entstehen. Es wächst Vertrauen.
Weiters ist es die Grundlage für die Entstehung zu einem hilfsbereiten, kooperativen, selbstbewussten und mutigen Mitmenschen. Schwierigkeiten im erwachsenen Leben sind eher zu meistern. Das Gefühl der Zugehörigkeit bleibt in solchen Phasen erhalten.

Ein Bedürfnis der Kleinen ist dazugehören zu dürfen und so zu sein wie die Grossen. Der Antrieb so zu werden wie die Vorbilder ist gross. Kinder wollen lernen, die Welt entdecken und ihren Beitrag zum Ganzen leisten.

Die Abwesenheit des Zugehörigkeitsgefühls

Zweifeln wir an unserem Selbstwert, fühlen wir uns nicht zugehörig und alleine. Die Zusammenarbeit ist gefährdet. Wir sind ängstlich oder unsicher und auf uns selbst zurückgeworfen. Wir fühlen uns klein, minderwertig und einsam.

Folgende Aspekte zeigen sich bei fehlendem Zugehörigkeitsgefühl

  • du bist einsam und alleine
  • du ziehst dich zurück
  • dir ist alles egal
  • du hast Angst
  • du bist angespannt und blockiert 
  • du bist traurig und lustlos
  • du bist aggressiv und wütend
  • du hast keine eigenen Ideen
  • du bist passiv und antriebslos
  • du fällst durch negative Verhaltensweisen auf
  • du bist gereizt und kritisierst Mitmenschen
  • du ziehst dich zurück, lasst mich alle in Ruhe
  • dir ist es egal wie es anderen geht
  • du machst dich schlecht und klein

Kinder, die in ihrem Leben wenig Liebe, Geborgenheit und Sicherheit erlebten, konnten kein starkes Zugehörigkeitgefühl entwickeln. Sie fühlen sich auch als Erwachsene seltener zugehörig und akzeptiert, weil sie ein gewisses Misstrauen aus frühen Erfahrungen mitbringen. Sie fühlen sich dann sicher, wenn sie kontrollieren können und alles im Griff haben. Sie müssen Ordnung und Struktur schaffen. Alles muss perfekt sein.
Wenn das Gefühl der Zugehörigkeit verloren geht, haben Menschen nicht mehr den Wunsch, mitzuarbeiten und beizutragen, sie werden passiv. Einige ziehen durch störende Verhaltensweisen Aufmerksamkeit auf sich. Sie versuchen sich zu behaupten. Über diesen Weg versuchen sie unbewusst ihren Platz zu finden. Sie streben mit negativem Verhalten ein Gefühl der Zugehörigkeit an, weil sie glauben, es über konstruktive Wege nicht erreichen zu können.

Wie kann ich das Gefühl der Zugehörigkeit stärken? 

Das soziale Wohlbefinden ist auch vom Verhalten anderer Menschen abhängig. Was und wie denken sie über mich, akzeptieren sie meine Meinung, sprechen sie hinter dem Rücken über mich, haben sie eine gute oder eine schlechte Meinung von mir? Bin ich grundsätzlich angenommen oder werde ich bei der kleinsten Unstimmigkeit fallen gelassen?
Genauso wie Menschen über mich denken und mich das beeinflusst, können sie dazu beitragen, wenn Tage anspruchsvoller sind und jemand  in Selbstzweifeln sitzt. 
Sie können mich anlächeln, mit einem einladenden, freundlichen Blick die Barriere durchbrechen, mich bewusst einbeziehen, Fragen stellen, Humorvoll sein, die Hand ausstrecken, vielleicht ist Körperkontakt möglich und Zeit für mich haben. 
Oft sind es vermeintliche Kleinigkeiten, die Türöffner sind, um Aussenstehende wieder in die Gruppe zu holen. Es entsteht das Gefühl dazugehören zu dürfen, angenommen zu sein, einen Platz zu haben und positiv wahrgenommen zu werden.